Nebenan

0128nebenanUm das noch mal zu erklären: Dass ich in diesem ersten Monat so schwer in die Puschen gekommen bin, hat nicht das Geringste mit Trier zu tun, wie einige hier gemutmaßt haben. Im Gegenteil: Ich hätte sogar, wenn ich mich nur auf Pallien beschränkt hätte, mehr schreiben können und müssen. Wäre zu den Dachdeckern hochgestiegen, die das Haus in der Nebenstraße neu mit Schiefer eindecken. Hätte den Typen befragt, in dessen Fenster ein Veranstaltungsplakat zur Kritischen Psychologie hängt: Was genau ist das? Oder hätte bei demjenigen geklingelt, durch dessen Fenster ich gleich mehrere Sportbögen erspähen kann. Oder hätte am Dienstagabend beim TuS Pallien 07 mitgeturnt. Oder hätte versucht, an einer Sitzung der Stadtgarde teilzunehmen, die gegenüber tagt. Oder hätte den älteren Herrn von schräg gegenüber besucht, der dem Hausmeister-Ehepaar der kleinen Kirche per Scheinwerfer vor seinem Fenster Lichtzeichen gibt, wenn er was braucht. Oder hätte noch mehr mit der Fahrerin des Bäckereiwagens geplaudert, die mittwochs und samstags durchfährt. Oder… Schon klar, oder? Ich hätte keine Probleme, einen Monat lang eine einzige Straße abzuklappern, ich bin sicher, sie gäbe genug Geschichten her. Wie vermutlich jede Straße in Deutschland.

31 Gedanken zu „Nebenan

  1. Melanie Ryan

    Darum beneide ich SIe glühend, Frau Winnemuth: Dass sie durch einen ganz normalen (die meisten von uns würden sagen „langweiligen“) Ort laufen können und überall Geschichten sehen! Einmalig. Wie gern hätte ich diese Geschichten auch alle gelesen.

  2. claus

    @ CHRISTIANE KNUTH:
    @ MATHILDE:

    ihre frage(n) nach „WANDERGURKE“ / und danach, wie M.W. „OHNE AUTO“ anfang februar von trier nach spiekeroog kommt.. sind nachvollziehbar..

    denn: um einige der kommentare hier auf diesem blog zu „verstehen“ muesste man zum teil auch die „begleitenden“ veroeffentlichungen verfolgen. …

    zu diesem neuen „projekt deutschlaender-tour“ (‚zurueck-auf-los’ -blog) gibt es ZEITGLEICH (fast) taeglich auch eintragungen (posts) IN GLEICH ZWEI (2) FACEBOOK-PROFILES von M.W., die sich EBENFALLS mit dieser ‚deutschlaender-reise-2014’ und diesem blog beschaeftigen.. [fuer einige blog-leser vielleicht etwas ‚verwirrend’..] darueber hinaus informiert dann noch die rubrik „presse“ (der link oben links)..

    empfehlung:

    „WANDERGURKE“-info, finden sie, @christiane knuth, unter „presse“ und da – in einem M.W. –interview mit der trierer lokalzeitung..

    „REISE –OHNE AUTO“ –info, finden sie, @mathilde, auf einer DER BEIDEN facebook-seiten ! M.W. suchte dort- / und fand- eine(n) fahrerin/fahrer zur ueberfuehrung ihres autos von trier in den norden… [M.W. reist also NICHT „OHNE AUTO“ wie sie vermuten, sondern nur „ohne fahr-lizenz“ …]

  3. Christine

    Liebe Meike,

    ja so ist das für mich auch – es gibt immer viele grade eben „nichgelebte Möglichkeiten“ und das ist ja das interessante am Leben. Schön ist – sie wahrzunehmen und sie zu lassen wo sie sind und dabei mein ganz Eigenes zu finden und das zu leben.
    Lustig finde ich dass viele den Januar nutzen um aufzuräumen, auszumisten, zu sortieren – auch das hat seine Zeit und der Beginn des Jahres ist ganz gut dafür – bei mir jedenfalls tut das seine Wirkung..
    Ich räume grade jeden Tag eine Schublade aus und entsorge liebevoll gesammelte Winzigkeiten bei denen ich mich frage wieso die da gelandet sind.. und dabei beschäftigen mich dann so wichtige FRagen wie: „wie lange halten eigentlich Kaugummis“ und „gibt es noch Skiliftanalge ohne elektronischen Skipass für die ich dieses Plastikteil am Skianzug brauchen kann..?“

    Herzliche Grüsse und einen schönen Restjanuar wünscht
    Christine

  4. Pfundi

    Du bist nicht in die Puschen gekommen?
    Ha! Während Du Günther Jauch getroffen und Deinen Führerschein verloren hast, ist es mir mit strenger Diät gelungen, in einem Monat … 200 Gramm abzunehmen … aber immerhin auch 129,76 kg Kram aus dem Haus zu entrümpeln und meine Shopping-Diät einzuhalten.
    Nichts außer Lebensmittel und verbrauchte Hygieneartikel, Kosmetika, Reinigungsmittel … etc gekauft 🙂
    11 Monate to go …

  5. Valentine La Verte

    Liebe Meike,

    es tröstet mich fast, dass auch du gerade nicht in die Puschen kommst. Bei mir gibt es ein paar Großbaustellen, die ich nur äußerst zäh und mit bleiernen Puschen 😉 bearbeite. Bei meiner Kunst (vielen Dank auch für deine netten Worte dazu neulich) ist das komplett anders. Dabei habe ich immer die Siebenmeilenstiefel an. Klar, DIE macht mir ja auch Spaß (und Sinn).

    Aber ist es nicht normal, dass man sich ab und an mit etwas schwer tut?

    Ich wünsche dir baldigst zurückkehrenden Spaß, Sinn und Siebenmeilenstiefel 😉

    Valentine aka Christine

  6. Heike

    Liebe Meike,

    mein Jahr ist bisher auch nur schwer in die Gänge gekommen. So be it!

    „Don’t stress the could haves. If it should have, it would have.“

    Herzliche Grüße,
    Heike

  7. Marlene K.

    Hallo Frau Winnemuth,
    es war soweit!
    Heute Nachmittag erhielten wir von Frau Meier vom Trierischen Volksfreund ihre Wandergurke und inzwischen ist sie bei uns zu Hause angekommen. Würde mein Weihnachtsbaum noch im Wohnzimmer stehen, sie würde sich zwischen Zapfen, Pilzen, Vögeln, Glocken und Kugeln sicherlich wohl fühlen. So aber muß sie ihr Dasein im Kästchen fristen, da zwei sehr neugierige Katzen alles aufs genaueste untersuchen was neu, glänzend und auch noch mit einer Kordel versehen ist.
    Am Freitag aber wird sie ihre Wanderung antreten und mit mir gemeinsam zu einer Krimilesung des Autors Carsten Neß gehen und dort sicherlich neue Bekanntschaften und vielleicht sogar schon ihren nächsten Besitzer finden.
    Ich freue mich jetzt schon darauf, den Weg der „Wandergurke“ zu verfolgen.

      1. Marlene K.

        Mit der Wandergurke hat es folgende Bewandnis:
        (Artikel aus dem Trierischen Volksfreund am 10.01.2014, von Marion Maier)
        „Mit dem Start ihrer Deutschlandtour hat Meike Winnemuth ihre so genannte Wandergurke auf die Reise geschickt. Sie hat die Gurkennachbildung TV-Redakteurin Marion Maier übergeben. Und nun soll das Teil weiter seine eigene Reise antreten. Spielregel: Jeder Kurzzeitbesitzer sollte sich mit der Gurke ablichten lassen und das Foto an Meike Winnemuth schicken mit Angaben zu Person, Ort und Details, wie die Gurke in seine oder ihre Hände gelangt ist. Bei Einverständnis werden Foto und Angaben im Reiseweblog der Autorin (www.zurueckauflos.com) veröffentlicht. Der TV verlost die Gurke unter den Lesern, die uns Tipps zumailen, was Meike Winnemuth sich in Trier anschauen oder unternehmen soll.“

        So bin ich seit gestern die nächste Kurzzeitbesitzerin der Gurke und bin wirklich gespannt, welchen Weg sie in diesem Jahr nehmen wird und ob die Gurke den Weg von Frau Winnemuth noch einmal kreuzt.

  8. Barbara R.

    Fahrplanänderung für die Insel Spiekeroog Morgen verschiebt sich die Abfahrt ab Neuharlingersiel von 11.40 Uhr auf 11.30 Uhr und ab Spiekeroog von 13.00 auf 12.30 Uhr. Am Freitag verschiebt sich die Abfahrt ab Neuharlingersiel von 13.00 Uhr auf 12.30 Uhr und ab Spiekeroog von 14.15 auf 13.30 Uhr.
    Gelesen auf Nordmagazin, NDR, Niedersachsen

    1. Zypresse

      Hallo Frau Winnemuth,

      falls Sie es nicht schon wissen: es gibt Fahrplanänderungen bei der Fähre. Der Grund dafür ist der derzeit niedrige Wasserstand wegen des Ostwindes. Am 01.02. verschiebt sich die Abfahrt ab Neuharlingersiel von 14.00 auf 13.30 Uhr und ab Spiekeroog von 15.10 auf 14.30 Uhr.
      Am 02.02 verschiebt sich die Abfahrt ab Neuharlingersiel von 14.30 auf 14.15 Uhr und ab Spiekeroog von 15.45 auf 15.15 Uhr.
      Alle anderen Abfahrten bleiben unverändert.

      Gute Anreise!

  9. Mathilde

    Das groovt sich bestimmt noch ein. Nachdem Sie es gelegentlich selbst erwähnt haben, frage ich mich: Wie wird denn der Umzug nach Spiekeroog gestaltet – so ohne Auto?

  10. Barbara R.

    Warum in die Ferne schweifen …. Jetzt – mit knapp 60 – versteh‘ ich den guten, alten Goethe!! Wie blind bin ich eigentlich durch’s Leben gehuscht?? /QQ/ Mh … nur anders eben, war ja bisher (fast) alles optimal!:-)) Herrliche Gedanken zum Blog „Nebenan“! Sie motivieren mich, in Zukunft die „Klüsen“ mal in andere Blickwinkel zu richten. DANKE!! @—(>)—

    1. Barbara R.

      ups ….. die Emoticons ….. das erste ist eines mit Brille …. das zweite eine Rose …..:-))

    1. Sabine

      Daran habe ich im ersten Moment auch gedacht, aber führt Meike nicht ein Leben fernab des Alltags? Wer trägt schon ein Jahr lang das gleiche Kleid, Weltreise und jetzt das Deutschlandprojekt.
      Geht es nicht im Leben eher darum einen vernünftigen Ausgleich zwischen „das könnte ich noch und das und das“ und einfach sich mal treiben lassen und nichts vermeintlich Sinnvolles oder Produktives zu tun?

  11. Tina aus OWL

    Lieber Alfons, sie haben recht, vermutlich sitzen mehr weibliche als männliche Personen im blauen Bus (obwohl, vielleicht schreiben die Damen und die Herren hören eher zu). Wie auch immer, der blaue Bus steht jedem offen, also herein und mitgefahren, auf viele weitere schöne Besichtigungen, Erlebnisse und Eindrücke.

    Und manchmal, liebe Frau Winnemuth, parken wir einfach in einer ruhigen Ecke, denn auch der Busfahrer muss einmal schlafen!

  12. Alfons

    So einen Blog zu lesen ist ja zum Teil schon sehr unterhaltsam.
    Auch wenn das hier schon fast zu einer ‚geschlossenen Gesellschaft‘ von Frauen zu werden scheint 🙂
    Aber, ist dieses Mitlesen nicht in etwa wie ‚leben lassen‘ statt selbst etwas zu (er)leben ?
    Und wieso muss man sein (Meikes) aktuelles Leben so mit anderen teilen, daß man bei vermeintlichem Nichterfüllen des scheinbar erwarteten Gehaltes ein schlechtes Gewissen haben muss ?
    ( Hmm… den vorherigen Satz lass ich mir patentieren, Gehalt inclusive)
    Ich denke, mir ist eine Zusammenfassung nach Abschluß der Reise lieber.
    Ich bin geduldig 🙂

  13. Erika Kolmsee

    Liebe Frau Winnemuth,
    eigentlich ist mein Beitrag ganz überflüssig. Die werten Vorredner haben schon alles auf den Punkt gebracht. Also weiter Ball flachhalten, Spaß haben und nach Gusto berichten – dann habe ich auch weiter Spaß (und all die anderen auch)
    Liebe Grüße aus dem Harz
    Erika

  14. Greta Holthues

    Liebe Frau Winnemuth,
    von MÜSSEN kann doch hier nicht die Rede sein. Und von Rechtfertigungen doch wohl auch nicht. Von Können können wir gerne hier reden, aber Sie müssen keine Erwartungen erfüllen. Ihre eigene Erwartungshaltung sollten Sie vielleicht mal prüfen. Wo bleibt Ihr Spaß? Ich freue mich, von Ihnen zu lesen. Ich danke Ihnen dafür, aber Ansprüch an Sie stehen mir und keinem anderen zu. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihren Spaß an der Unternehmung finden und sich von dem unnötigen Rechtfertigungs- und Erwartungsbalast befreien.
    Liebe Grüße Greta

  15. Annelie

    Genau das schätzen wir so an Ihnen: Sie lehren uns wieder sehen: das Große im Kleinen!

    Und alles ohne erhobenen Zeigefinger – einfach so

  16. Monika

    Der Chef im blauen Bus bist immernoch Du. Und wenn Du müde, ausgelaugt, an Erwartungen aufgehängt (selbst falls es nur „eingebildete“ sind/sein sollten) bist dann ist das halt so. Dass Du auch in einer einzigen Strasse einen Monat lang locker tolle Themen für täglich finden würdest wissen wir, die wir schon länger mit im Bus sitzen oder auch genau lesen glaub ich alle. Mach Du mal DEIN Ding, Danke dafür dass Du uns teilhaben lässt, aber eigentlich: geniess das Jahr. Lass Dich nicht stressen von eigenen oder fremden Erwartungen, denn wie heisst dieses Blog: zurück auf Los. Dein „Los!“. Nicht unseres oder das von irgendwem. Also machen wenn’s passt und sein lassen wenn’s nicht passt (ich erinnere an seltsames Essen in China und Tango in BsAs) 🙂

  17. Thea

    Hallo Frau Winnemuth,

    warum rechtfertigen Sie sich denn? Das ist doch Ihr Blog – und ich lese ihn sehr, sehr gern. Außerdem freue ich mich auf Ihre Berichte über Spiekeroog – meiner zweiten Heimat. Kann sein, dass ich Ihnen dann – wenn’s passt – schon mal ’nen Tipp gebe. Apropos: Es gibt nicht nur die Spiekerooger, es gibt da auch noch die Insulaner. Erstere sind irgendwie auf der Insel hängengeblieben, Insulaner sind dort seit Generationen. Und dann gibt es noch Raubinsulanerinnen. Da hat sich dann ein Insulaner seine Frau am Festland gesucht. Von Raubinsulanern ist mir nichts zu Ohren gekommen. Gibt es aber bestimmt auch …

    Danke, dass ich mitreisen darf!
    Thea

  18. Daniela

    Danke, danke, danke für Ihren Blick auf die Menschen, die Welt, die Städte… die Hunde und danke für Ihre persönlichen Einblicke. Ich bin sehr gerne mit dabei.

  19. Ina-Maria Meckies

    Nu mal halblang – es ist immer noch Winterschlafzeit, dunkel und kalt – in Ruhe Kräfte zu sammeln für das, was das Jahr noch bringt, ist damit unbedingt erlaubt und bedarf ÜBERHAUPT keiner Entschuldigung!

  20. Iris

    Es macht Freude die Welt mit Ihren Augen mitzugucken … selbst wenn es nur Schnipselchen sind. Von Herzen dankeschön dafür 🙂

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