Spiekeroog ist stolz auf alles, was es hier nicht gibt. Keine Autos, keine Hotelklötze, keinen Flugplatz, keinen Golfplatz. Nicht mal einen Fahrradverleih hat die Insel, es sei zu eng in den Straßen zum Fahren, heißt es (obwohl die Insulaner selbst jeden Meter mit dem Rad zurücklegen). Andererseits gibt es vieles, was es nirgendwo sonst gibt: ein Insel-Internat (dazu komme ich noch), eine Pferdebahn (siehe Fietefoto von heute) und einen Dünensänger.
1966 hat Eckart Strate, damals noch Student, begonnen, in den Dünen hinter der Spiekerooger Strandhalle Lieder zu singen. Jacques Brel, Cat Stevens, Beatles, was damals halt so ging. Schnell haben die Leute mitgesungen, erst 20, dann 30, irgendwann 400. Zusammen mit den Touristen übt Eckart Strate, heute Französisch- und Sportlehrer in Rente, seit bald 50 Jahren Popsongs und Choräle und Chansons wie La Mer und Kanons wie »Signor Abbate« oder wunderbare kleine Lieder wie »An Rosalinde« ein, die längst Evergreens des Dünensingens geworden sind. Inzwischen singt er mit der dritten Generation von Inselbesuchern.
Irgendwann kam sein Sohn Johannes Strate, Sänger von Revolverheld, auf die Idee, zusammen mit seinem Vater in dessen Wohnzimmer in Worpswede dieses alte Lied für sein Soloalbum einzuspielen. Und so hörte ich zum ersten Mal von Rosalinde, lange bevor ich nach Spiekeroog kam und die ganze Geschichte kennenlernte. Schade, dass kein Sommer ist, schade, dass Eckart Strate gerade nicht da ist. Ein Grund mehr, noch mal wiederzukommen.
Und hier ein älteres, aber lohnendes ZEIT-Porträt von Eckart Strate.
Großartig!
Danke fürs Lustmachen auf einen neue Insel. Bisher war Amrum meine Liebe.
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Liebe Maike und andere Eckart Strate-Fans!
Über den Dünensäger Eckart Strate haben Ulla Haschen und Karl-Heinz Heilig einen Film gedreht, den ich vor kurzem das Glück hatte zu sehen. Das Projekt der beiden Filmemacher heißt „Der leise Film“. Sie begleiten besondere Menschen über einen langen Zeitraum, mehrere Monate bis Jahre und lassen daraus einen Film entstehen, in dem die Geschichte dieser Menschen erzählt wird, und zwar völlig ohne Hektik und Action, „leise“ eben. Und das ist so wohltuend! Der Film über Eckart Strate heißt Wegbegleiter (Teil I) und ist die neueste Produktion der beiden. Unter http://WWW.HEILIG-FILM.DE erhält man alle interessanten und wichtigen Informationen. Habe schon drei „leise“ Filme gesehen und kann nur sagen, beim nächsten bin ich (hoffentlich) wieder dabei. So etwas Inspirierendes hebe ich selten erlebt. Natürlich bekommt man sofort Lust, nach Spiekeroog zu fahren und mit Herrn Strate zu singen.
Von Margarete Jehn, die den Text „An Rosalinde“ geschrieben hat, gibt es noch weitere wunderschöne Texte, z.B. „Die Leuchtturmliebe“. Wussten Sie, dass sich auch Leuchttürme verlieben können 😉
Weiterhin viele schöne große und kleine Abenteuer wünscht
Friederike
Natürlich bekommt man sofort Lust, nach Spiekeroog zu fahren und mit Herrn Strate zu singen.
Friederike, vielen Dank für den Tip. EIn interessantes Projekt. Auf der Website findet man einige tolle Filme.
Hildegard
Avh, was ist das fuer ein svhoenes, schoenes Lied, die Rosaline. umd was fuer eine wunderbare idee, das duenensingen. wie faehrt man von trier nach spiekerog??
Liebe Meike Winnemuth,
Großartig, was Sie alles erleben und wie Sie darüber berichten in Wort und Bild! Nachdem ich voller Begeisterung “ Das große Los “ gelesen und Sie gedanklich um die Welt begleitet habe, bin ich nun ganz fasziniert von Ihrem Deutschland-Projekt! Vor allem aber möchte ich mich für die Fiete – Fotos bedanken- sie sind einsame Spitze!
Mit herzlichen Grüßen und allen Guten Wünschen für Sie und Fiete
Ihre Ingrid Tielsch
Hallo Meike,
erst einmal herzlichen Dank für die vielen schönen Reiseerlebnisse und das wir daran teilhaben dürfen!
Immer wieder gab es lustige, skurrile und schöne Zufälle auf Deinen Reisen, von denen Du berichtet hast. Heute kann ich einen hinzufügen: passend zu dem Link für La Mer gibt es morgen Abend (Sonntag) einen Bericht über Charles Trenet auf Arte. Wer ihn gucken mag: die Sendung heißt „Frankreichs Chanson-Legende“ und läuft um 22.05 Uhr.
Lieben Gruß und weiterhin schöne Reiseerlebnisse!
Susann
Oh je, bitte streichen Sie das „r“ in der Anrede, ich nehme es wieder an mich.
Dann würde ich Meike auch richtig schreiben.
Lieber Maike Winnemuth, bei diesem Beitrag von Ihnen ging mir besonders das Herz auf: Dünensingen – wie wunderbar ist das denn! Da möchte ich auch gern dabei sein. Vielleicht schaffe ich es im Sommer, nehme es mir ganz fest vor.
Bis dahin gehe ich zu http://WWW.Hamburg-singt.de – der Chor für alle. Ich war jetzt drei mal dabei: eineinhalb Stunden unbeschwertes Singen, es tut sooo gut!
Danke, dass Sie schreiben und wie Sie schreiben – das tut auch gut!
In Berlin gibt es im Radialsystem den Ich-kann-nicht-singen-Chor, das nächste Mal am kommenden Sonntag:
http://www.choratberlin.de/konzerte/ich-kann-nicht-singen-chor-bodyphony/
Hallo Meike, Hallo Fiete,
vielen Dank für die Eindrücke von Spiekeroog. Ich kenne Föhr sehr gut und Langeoog, aber ich glaube ich muss auch dringend mal nach Spiekeroog!
Und Fiete, Du bist tausend Mal hübscher als Sky!
Viele Grüße aus Hamburg und weiterhin viel Freude!
Tini
Spiekeroog finde ich persönlich nett, niedlich mit ABER – die meisten Insulaner haben eine recht piefige Einstellung. Pensionsbesitzer sind oft nicht Service orientiert, war mehrfach dort und kann mehrer haarsträubende und leider wahre Geschichten erzählen. Es kommt schon sehr darauf an, wo man sein Haupt bettet.
Für Tagesausflüge gefällt mir die Insel Spiekeroog gut.
Hallo Meike,
hat der Fremdenverkehrsdirektor Sie schon zu einem leckeren Abendessen eingeladen?
Das sollte er unbedingt machen! So wie Sie den Tourismus auf Spiekeroog mit Ihrem Blog ankurbeln…! Wir wollen doch jetzt alle auch mal auf diese besondere Insel.
Lieben Gruß
Elsa
Hallo Meike,
was für ein Tagesbeginn….still, einfühlsam, berührend.
Liebe Grüße
Birgit
Hallo liebe Meike Winnemuth. Welch schöne Geschichte. Ich lese Ihren Blog mit Begeisterung. Als Ruhrpottpflanze – ich habe fast 50 Jahre im Pott gelebt-,wohne jetzt an der wunderschönen Mosel in Trier, freue ich mich auf ihre Berichte und Geschichten aus Bochum. Ganz herzliche Grüße Silke
Jetzt scharre ich seit Tagen mit den Hufen in Erwartung eines frischen Beitrages, und nun, wo ich sofort weg muss, ist er da! 🙂
Hebe ich ihn mir eben als Feierabendbelustigung auf.
Also ich bin erst vor etwa einer Woche hier eingestiegen, lese zwischendurch den Vmdw-Blog quer, je nach Lust und Laune, und bin schier begeistert!
Den Frust, dass Sie unser armes Saarland traurig am Wegesrand liegen lassen (hat es nicht verdient), habe ich mittlerweile verwunden 😉
Ein Genuss, dieser Blog, und das Buch von der Weltreise wird in Kürze auf meinem Nachttisch liegen!
Grüße von der vernachlässigten Saar und ein schönes Wochenende für alle, die hier lesen
Liebe Frau Winnemuth,
ich sitze hier mit Tränen in den Augen…. Was für ein wunderschönes Lied, welch wunderschöne Idee, dieses Dünensingen und ach, diese wunderbare Geschichten „dahinter“. DANKE!
Herzliche Grüße, Sonja
Wunderbare Geschichte – hier lohnt sich Multimedia!
Liebe Frau Winnemuth, durch einen Podcast bin ich auf Sie aufmerksam geworden und habe danach Ihr letztes Buch verschlungen, das in mir tausend Saiten zum Anschlag gebracht hat. Vielleicht gelingt es mir, einige zum Klingen zu bringen. Dankeschön für den Genuss!
Nun bin ich gerne Ihre Blog-„Followerin“ durch Deutschland und freue mich auf’s Wiederlesen und -FieteGuckn! 🙂
Liebe Meike, da weiß man kaum, wer man lieber sein möchte: Vater oder Sohn. Ist es nun ein Zufall, liebe Meike, oder gibt es eine Art Insel-Musik-Gesetz, dass auf den kleinsten Flecken im Meer gerne die größte Musik entsteht? Oder zumindest bemerkenswerte? Stanfour stammen bekanntlich von Föhr, und wer war auf Hiddensee, Wolf Biermann? Vielleicht eine steile These, die man verfolgen könnte ;). Lieben Gruß auf die winterliche Insel, ich wär jetzt auch gern am Meer, am liebsten in Nieblum.
Liebe Meike,
vielen Dank für diese wunderschöne Anekdote und die beiden Sing-Schnippsel… Eine aktuellere Version von „la mer“ hab‘ ich sofort zu meiner Songliste hinzugefügt… Wunderbare Sommersehnsuchtsgedanken im Münchner Blitzeisregen!
Spiekeroog ist für Frühjahr/Sommer 2014 vorgemerkt…
Herrlich!
Vielen Dank!
Liebe Frau Winnemuth,
Danke für den schönen Artikel. Habe mal das Dünensingen auf Langeoog erlebt. Ein wirklich schönes Erlebinis. Also wirklich mal im Sommer nach Spiekeroog.
Übrigens – Fiete ist tausendmal schöner!!!
Weiterhin schöne Zeit auf der Insel.
Ach Meike, tausend Dank dafür!