Ein Wochenende in Trier (und drumherum)

»Langweilen Sie sich hier nicht?« fragte mich eine ältere Dame neulich auf der Straße. Langeweile? Keine Chance.

0118kunsthandelSamstagmittag. Kunsthandel, Neustraße 24. Bei Manon Letzelter (links) war ich gestern Abend schon zum Essen eingeladen. Wir hatten eine Vorgeschichte, sozusagen, ohne uns je vorher gesehen zu haben: Für Architektur & Wohnen betreibe ich seit mehr als vier Jahren ein Ratespiel namens »Wer wohnt denn da?«. Die Redaktion schickt mir Fotos von Wohnungen oder Häuser, über die ich nichts weiß, ich versuche anhand der Bilder ein Psychogramm der Bewohner. Der Spaß besteht darin, dass ich in 90 Prozent der Fälle daneben liege. Von der Zahnärztin Manon Letzelter hätte ich gedacht, sie sei eine Grafikerin. Ihre extrem gutgelaunte Wohnung habe ich nun in 3D kennengelernt – und an diesem Morgen auch den Mann, von dem sie viele Möbel gekauft hat, Martin Wieland (rechts). In seiner Design-Galerie Kunsthandel trifft man sich samstags, sitzt mehr oder weniger im Schaufenster auf Sofas von Andrea Lucatello und Grete Jalk, trinkt Kaffee aus Tassen von Gio Ponti und schwätzt. Es ist, man kann es nicht anders sagen, kein schlechter Start in ein Wochenende. Der Herr in der Mitte ist übrigens Dieter Molitor, Weinhändler und Bruder von Markus Molitor, einem der bekanntesten Moselwinzer.
Anschließend: auf eine Suppe ins benachbarte Yong.

0118lottiSamstagnachmittag. Auf eine Nussecke bei Lotti Köhler. Lotti ist die Mutter von Horst alias Guildo Horn, von dem hier ja schon die Rede war. Und die Nussecke ist… muss man das noch erklären? Vielleicht für die Jüngeren unter uns: Ende der Neunziger wurde die Nussecke – quasi die Oblate des Guildo-Kults – zum meistverkauften Backwerk Deutschlands. Im Internet finden sich bis heute unzählige Rezepte für Nussecken nach dem Originalrezept von des Meisters Mutter, die allerdings wenig mit Lottis wirklichen Nussecken zu tun haben. Wie ich jetzt weiß.

Lotti ist ziemlich wundervoll. Lebt schon ewig in derselben Straße (erst in Nummer 66, dann 76b, dann 77a), steht morgens um fünf auf, holt die Zeitungen für das ganze Haus – und backt bis heute Nussecken, zu Weihnachten erst wieder acht Bleche für die Nachbarschaft, die Apotheke, ihre Ärzte. Wie das damals losging mit den Nussecken, das kriegt sie auch nicht mehr so genau zusammen. Anfangs hatte der Horst immer Plätzchen verteilt bei seinen Konzerten, irgendwann wurden es die bröselresistenteren Nussecken, die sie quasi am Fließband buk. »Wenn der Horst in der Nähe aufgetreten ist, hat er immer ein Taxi geschickt, um die Nussecken abzuholen. Aber der Junge hat die Dosen nie zurückgebracht, da habe ich sie irgendwann in Plastikeimern geschickt.«

Die Nussecken sind natürlich bis heute fantastisch: buttriger Mürbeteig, darauf die Nussmasse, kein Schokoguss (»Das hat damals beim Verteilen im Konzert immer so geschmiert«). Und zwei Stunden entspannte Kaffeestunde bei Lotti.

_MOP4579Samstagabend. Premiere der modernen Oper The Fly im Theater Trier. In dieser großen Kleinstadt gibt es erstaunlicherweise ein sogenanntes Dreispartentheater mit Schauspiel, Oper und Tanz. Pro Jahr 13 Premieren, heute eine Oper nach dem Horrorfilm The Fly von David Cronenberg, Musik von Hollywoodkomponist Howard Shore (Das Schweigen der Lämmer, Mrs. Doubtfire, Sieben, Gangs of New York, Oscar für den Soundtrack von Der Herr der Ringe). Ich war am Donnerstag schon in der Generalprobe, in der die entscheidende Szene angenehm schiefgegangen ist – gutes Zeichen also für die Premiere. Tolle Inszenierung durch den 30jährigen Opern-Shootingstar Sebastian Welker, tolle Mezzosopranistin Kristina Stanek in der Hauptrolle. Musik: ging so. Das größte Vergnügen dabei: meiner Kurzfristbegleitung Tina (ich hatte kurz vor Vorhang über Facebook nach einem Interessenten für die zweite Karte gesucht) ihre erste Oper ermöglicht zu haben. Und dann gleich so eine, die Arme.

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Sonntagmorgen. Frühstück im spektakulär schönen Café K mit meiner Vermieterin Sandra. Anschließend vollgefressener Spaziergang durch Bernkastel und um Schloss Lieser herum, das im Herbst als Luxushotel eröffnet werden soll. Sandra und ich latschen blondinenhaft auf die Baustelle und treffen dabei den sehr entspannten Besitzer Piet Killars, der uns freundlich wieder hinauskomplimentiert.

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Sonntagnachmittag. Über die Panoramastraße Minheim. Ein Glas Rieslingsekt bei Schanz in Piesport. Afternoon Tea im Richtershof Mülheim.

Das war mein Wochenende. Und Ihres so?

38 Gedanken zu „Ein Wochenende in Trier (und drumherum)

  1. Andrea Hanning

    Hallo Meike,
    halb verschlafen, und die Vorbereitungen zu meinem privaten Umzug verzögernd,zappte ich,bewaffnet mit meinem Morgenexpresso, in das Scobel Interview.Schön dich nach der Lesung in Düsseldorf zu sehen.
    Das erinnert mich an unsere Osteopathische Verabredung! Freu mich darauf!
    Viel Spaß mit dir selbst und mit deinen Eltrn auf Reisen!
    Andrea Hanning aus Dortmund

  2. Almuth

    Liebe Meike
    Mein Wochenende? Das erste dies Jahr auf La Palma. Begonnen mit dem Farbensammeln, das bietet sich hier geradezu an.
    Freitag erst mal hergeschaukelt- es windete nicht nur am Boden heftig- angekommen, ausgepackt, hingesehen, hingehört.
    Samstag gestaunt, wie wenig sich in einem Jahr zu verändern scheint und es dann aber doch ist.
    Sonntag die hiesigen Märkte besucht, W. wollte einen Lautsprecher fürs Handy trödeln und hätte statt dessen fast einen elektrinischen Rattenvertreiber erstanden. Sah fast genauso aus.
    Nachmittags beim Wandern einer Eidechse das Leben gerettet, die die letzten Krümel einer Chipstüte naschen wollte und nicht mehr rausfand.
    Farben gabs und gibts genug.
    Ein schönes Wochenende und angenehm unaufgeregt für mich ( der Eidechse gings anders). Vielleicht eigne ich mich ja doch noch zum Spätpfadfinder ( dieses Kapitel glaubte ich vor mehr als 50 Jahren abgeschlossen, jeden Tag eine gute Tat und Halstücher und so, nee, nichts für mich…..)
    Liebe Grüsse aus La Palma!

  3. Ele

    Hmm…darf ich auch äußern, dass ich bisher irgendwie enttäuscht bin von diesem Blog ?…habe den der Weltreise übrigens nicht mitverfolgt. Nein, ich erwarte nicht spektakuläre Ereignisse, auch keine *Insidertipps* zu den Städten…aber Begegnungen mit Herrn Jauch und Herrn Köhler (die ich beide übrigens schätze) auch wiederum nicht. Schwer zu sagen, was ich erwarte. Übrigens geht es mir auch immer so mit den blogs von Freunden, die *on tour* sind,…vielleicht ist die Erwartung einfach zu hoch. Ein blog ist ein blog ist ein blog… Was ich mochte und interessant fand, waren die Einträge zu „Dummes Geschwätz“. Liebe Meike Winnemuth, ich verfolge weiterhin mit Spannung Ihren blog und kann mir Ihr Leben gerade weniger vorstellen als das *all over the world*…aber das macht mich auch wiederum neugierig.
    Liebe Grüße Ele

    1. jule

      Einerseits unklare Erwartungen, gleichzeitig zu hohe Erwartungen… 😉
      Bei der Weltreise waren einige der „Buspassagiere“ vom relativ unspektakulären Monat in Kopenhagen enttäuscht, daran musste ich eben denken. Da kam von manchen Bloglesern das Argument, dass ein falscher Eindruck von Kopenhagen entstehe – als ob die Stadt langweilig sei.

      Ich mag die Subjektivität und besonders die Beiläufigkeit. Tage in Trier, Begegnungen, Erlebnisse, mal zufällig, mal geplant und organisiert. Spaziergänge an der Mosel. Schauen, was passiert und was es zu bemerken und zu sehen gibt, wenn ein Mensch mit Hund und mit offenen Sinnen durch Trier und Umgebung stromert. Momentaufnahmen, Facetten. Ich hab ein Faible für Blogs mit einer guten Dosis Alltagsleben. Neugier darauf, wie das Leben anderer so funktioniert. Alltag heißt auch, dass gelegentlich (der Welt) nix weiter mitzuteilen ist.

      Manche haben in Kommentaren Überlegungen geäußert, ob diese neue Reise angesichts des Bestsellers und der gestiegenen Bekanntheit gekoppelt mit dem Aufenthalt hierzulande statt auf anderen Kontinenten überhaupt so entspannt und beiläufig verlaufen kann. Wie Meike das empfindet, weiß ich nicht. Die Ausgangssituation ist anders als 2011, klar. Ich nehm an, sie weiß etwas daraus zu machen.
      Meike ging „zurück auf Los“, um in zwölf Städten in Deutschland zu leben. Und ihre Leser lässt sie wieder teilhaben. Ohne sich bei der Gestaltung ihrer Tage zwanghaft an präsentablen Ergebnissen zu orientieren à la „…und IMMER an die Leser denken“ (so mein Eindruck).

      Mal sehen, wie sich das Jahr entwickelt und was für ein Mosaik an Eindrücken aus deutschen Städten bis Dezember entstanden sein wird. 😉

    2. Barbara R.

      Sorry! Deine Erwartungen spielen auch gar keine Rolle! Meike Winnemuth hat in DEM Sinne eigentlich auch keine. DAS MACHT DEN BLOG JA GERADE AUS!!! In herzerfrischender Weise, untermalt mit tollen Fotos, schildert sie den Alltag während ihrer Deutschlandtour – geprägt von aufregenden Begegnungen mit Menschen jeglicher Couleur. Nichts vorher Geplantes, offen für alles – eben …. OHNE ERWARUNGEN!. Tipps für Besichtigungen, Restaurants, Meikes Gedanken u.v.m. vervollkommnen die Berichte. Ich jedenfalls nehme auf diesem Wege gern daran teil, lasse es so auf mich zukommen wie Meike es darstellt. Wer meint, das berühmte Haar in der Suppe hier finden zu müssen, der möge einem Blog beiwohnen, der seinen Interessen entspricht. So einfach ist das!:-))
      (Wilhelm Busch: „Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung“)

      1. jule

        Ui. Warum Ele gegenüber denn so angriffslustig, Barbara?
        (Kein guter Stil, bei Kritik direkt Neid zu unterstellen.)

        Erwartungen haben darf man, nur keinen Anspruch auf Erfüllung daran knüpfen.
        Ich erinner mal an Punkt 7 der in Hawaii gelernten Dinge:
        „Man darf sein Leben nicht damit verschwenden, Erwartungen zu erfüllen. Nicht mal die eigenen. Es ist erstaunlich, wie wenig man wirklich muss, wenn man mal ernsthaft darüber nachdenkt.“ 😉

      2. Ele

        Öhem…natürlich habe ich Erwartungen, ob ich das nun will oder nicht 😉 …und natürlich sind sie unerheblich für das, was Frau Winnemuth in ihrem Blog schreibt. Das berühmte Haar in der Suppe finden zu wollen, liegt mir fern. Ich schreib hier trotzdem gern weiter mit, weil mich Meike Winnemuths Erfahrungen interessieren. So einfach ist das :))
        Und nu „app inne Küche Aahmbrot machen“. Versöhnliche Grüße 🙂

        1. Barbara R.

          Öhm…. sorryyyy!!! Da sind wohl die Pferde ein wenig mit mir durchgegangen! Das ist der spontane Widder in mir…. immer mit dem Kopp durch die Wand. Ich empfand Eles Kommentar als negative Anmerkung. Uuuund für mein Empfinden begebe ich mich auf einen Weblog gleichen Interesses, um mitzufühlen, zu träumen, Anregungen zu kriegen. Ele schreibt, es würden sie weder Jauch, Nussecken noch Restaurantipps begeistern. Mhhhhhhh… das tangierte mich irgendwie. Versöhnliche Grüße aus dem kalten Schleswig-Holstein. Heute ist internationaler Knuddeltag ! 🙂

  4. Valentine La Verte

    Meike … Die Welt ist eine Erbse. Aaaalso, ich liiiebe Nussecken (was die Welt noch nicht unbedingt zu einer Erbse macht 😉 ), die Originalverfilmung von „The Fly“ habe ich als Kind mit meiner besten Freundin gesehen, die Nacht danach an sie geklammert und vor Angst zitternd im Bett verbracht und auf den Morgengrauen gewartet, meine Wohnung ist ebenfalls extrem gut gelaunt (wie die Wohnung, so die Bewohnerin 😉 ) und schräg gegenüber vom Richtershof in Mühlheim steht mein/unser Traumhaus, das ich/wir eigentlich einmal mieten wollten, hätte die äußerst sprunghafte aktuelle Mieterin nicht beschlossen, doch nicht auszuziehen. Es mögen ihr die nächsten Erbsen auf ihrem Teller im Halse stecken bleiben ;-)))). Pardon, aber wir hatten die Umzugskartons schon so gut wie gepackt, da ist ein bisschen Groll ja wohl verständlich. Ob ich mir den hiermit von der Seele geschrieben habe? Habe ich!!!
    Es grüßt und freut sich sehr auf das römische Essen mit dir Mittwochabend
    Valentine

  5. Antje

    Mein Wochenende weist einen gewissen Deckungsgrad mit einigen Mitkommentatoren auf: Schränke durchstöbern, Regale ablaufen und dabei alles entsorgen, was nicht mehr gebraucht wird. Kleidung, Schuhe, Bücher. Heute alles zur Caritas gefahren.
    Mich beschleicht das Gefühl, wir Wochenendkroser wollten rechtzeitig Ballast abwerfen. Falls wir uns mal ganz spontan ein Jahr lang auf Erkundungstour machen. Man weiß ja nie.

    1. Rainer

      Sorry, bitte Worte verwenden, die man nachvollziehen kann. Wochenendkroser ist mir noch nicht untergekommen…ich hab‘ auch gerade einen Kommentar eines Englischlehrers gelesen, der einige deutsche Englischausdruecke moniert hat, die es im Englischen gar nicht in dem Zusammenhang gibt: Handy, fatburner etc

      1. jule

        „Kroser“ kannte ich auch noch nicht, musste wegen des Verweises auf das Durchstöbern von Schränken und das Ausmisten aber spontan an das in meiner Familie beliebte Verb „rüsen“ denken. „Herumrüsen“ ist nämlich so ein Kramen und Aufräumen. „Der rüst schon wieder in der Garage rum.“

        Dank Suchmaschine stieß ich aufs „Mitmachwörterbuch“ des Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte (Slogan: „Dem Rheinland Profil geben“). Woher Antje stammt, ist mir nicht bekannt, aber inhaltlich könnte es schon hinkommen…
        „krosen – auch krösen: kramen, herummachen, einer wenig sinnvollen Beschäftigung nachgehen“
        Mehr dazu:
        http://www.mitmachwoerterbuch.lvr.de/detailansicht.php?Artikel=krosen&Eintrag1=777

      2. Antje

        Verehrter Rainer,

        nein, ich möchte mir bitte nicht vorschreiben lassen, welche Wörter (Wörter, nicht Worte) ich verwende. Stellen Sie sich vor, in meiner Kolumne erfinde ich hin und wieder sogar Begriffe, und mein Redakteur hat nichts dagegen. Warum auch? Sprache lebt nach meinem Empfinden aus und mit Vielfalt.
        Die Geschmacksgrenzen verlaufen doch sehr individuell. Wäre es Ihnen lieber, wenn ich „Tuwort“ statt „Verb“ schreiben würde? Und wenn Ihnen das „Verb“ eher zusagte, würden Sie dann doch lieber „Lautmalerei“ statt „Onomatopöie“ lesen? Ich glaube, meine Formulierungen gestalte ich doch lieber nach meiner Laune statt nach Ihrer – allein schon, weil mir mein Wortschatz vertraut ist, während ich Ihren nicht kenne.

        Jule hat den Ursprung des Worts „krosen“ schnell recherchiert. Nach meinem Dafürhalten ergibt er sich auch aus dem Kontext. Ich mag das Wort, so wie ich „feudeln“ (norddeutsch) und „gschaftlhuabern“ sage, zumal ich mit dem bairischen Idiom aufgewachsen bin. Es gibt auch Wörter, bei denen sich mir die Nackenhaare aufstellen: „Präse“ statt Präsentation, „Friese“ statt Frisur oder „Schoki“ anstelle von Schokolade missfallen mir, aber würde ich deshalb deren Verwender persönlich angehen? Nein.

        Die Diskussion um Anglizismen und solche, die keine sind, ist alt und – ebenfalls – Geschmackssache. Handy heißt im Englischen „praktisch“, und genau das sind die Mobiles oder Cellphones, mittlerweile Smartphones, schließlich. Daher erscheint mir der Begriff in seiner Doppeldeutigkeit sehr ausgeklügelt. In der FAZ beklagte sich diese Woche eine Kommentatorin darüber, dass das (nicht deutsche) Unternehmen, das im Artikel portraitiert wurde, einen Mantel als „ultra light down coat“ bezeichnet. Womöglich hat sie die Möglichkeit, dass „down“ eben auch Daune heißt, einfach ausgeklammert.

        Nun, es war nicht meine Absicht, Sie mit meinem Schreibstil zu entrüsten (indignieren hätte ich eigentlich gewählt). Vielleicht verunschuldigt (ein Wort, das ich mir von einem niederländischen Piloten einer deutschen Luftfahrtgesellschaft geborgt habe, der sich für die Verzögerung eines Starts verunschuldigte und mir damit gleich gute Laune machte) mich dieser kurzen Beitrag des von mir geschätzten Stephen Fry:

        http://www.youtube.com/watch?v=J7E-aoXLZGY

        Mit besten Grüßen
        Antje

        1. jule

          Antje,
          Dir danke ich doppelt – jetzt für „verunschuldigen“, hauptsächlich aber für den „Wochenendkroser“. Ohne „krosen“ zu kennen, war klar, was gemeint sein dürfte (krosen ist bestimmt so was wie rüsen). Dass „Kroser“ analog zu „Loser“ ursprünglich englisch sein könnte, darauf kam ich nicht. Eventuell eine Art Steigerungsform (mittels Kofferwort)? „Ey, wir sind krasse Wochenendloser. Wochenendkroser!“ 😉

          Wer etwas nicht versteht, kann nachfragen. Oder rumblaffen. So las sich das auch für mich. Trotzdem könnte ich eigentlich auch Rainer danken, dessen unwirsche Forderung mich zur Recherche veranlasste. Sonst wär ich nicht auf das verlinkte Institut samt Mitmachwörterbuch gestoßen, dort habe ich noch etwas gestöbert. Ich spreche keinen Dialekt, das Hochdeutsche ist meine Umgangssprache – garniert mit Ausdrücken aus dem Plattdeutschen und Nordischen. Ich mag – vielleicht mangels Dialekt um so mehr? – regionale Ausdrücke und Redensarten sehr.

          Außerdem habe ich dank der Kroser-Entdeckung nach längerer Zeit wieder einen Ausflug zum Atlas der Alltagssprache unternommen: http://www.atlas-alltagssprache.de/

          Gruß
          jule u.

        2. Rainer

          Hallo Antje,

          Ich kenne nur Ihren Vornamen und bedaure, dass Sie meine Anmerkungen persönlich genommen haben. Ihre ausführliche Darstellung beweist mir aber, mit meinem Einwand etwas angestoßen zu haben, was mich beruhigt. Auch freue ich mich, dass ich von anderer Seite etwas Unterstuetzung bekommen habe. Bleiben Sie bei allem, was Sie tun, so konsequent, dann werden Ihre Kolumnen -wo?- viel Anklang finden.
          Herzlichste Gruesse
          Rainer

          1. jule

            Falls ich mit Unterstützung gemeint sein sollte: Nein, das trifft nicht zu.

            Ich empfand den „Einwand“ als arrogant und unangemessen fordernd.

            Ziemlich seltsam und unverschämt, dass ein Kommentarschreiber einer anderen Schreiberin hier vorschreiben will, welches Vokabulars sie sich zu befleißigen habe. Noch dazu mit Wischiwaschi-Kriterium: „nachvollziehbar“.
            Das kritisierte Wort war für mich absolut nachvollziehbar. Wenn „Wochenendkroser“ Dir noch nicht „untergekommen“ ist, warum soll das Antjes Fehler sein? Wie gesagt: Wer etwas nicht versteht, kann nachfragen. „Wochenendkroser?! Noch nie gehört! Was heißt das denn?“
            Oder er kann genervt Vorwürfe machen und nörgeln.

            Der einzige positive Aspekt für mich am „Einwand“: Impuls, genau herausfinden, was es mit „krosen“ auf sich hat.

            Ein gemeinsamer Wortschatz ist nur ein Aspekt von gelungener Kommunikation…

          2. Antje

            Hallo Jule, hallo Rainer,

            was man nicht so alles anstößt mit ein paar launigen Worten (diesmal Worten, nicht Wörtern 🙂 )
            Ich fand den kleinen Schlagabtausch recht amüsant (danke für die Schützenhilfe, Jule!).
            Die Kolumne, Rainer, erscheint in einem Wirtschaftstitel, aber das hier ist Meikes Forum, nicht meines, also belassen wir es dabei.

            Mal sehen, bei welchem Eintrag und in welcher Stadt sich unsere Klingen wieder kreuzen 🙂

            Herzliche Grüße
            Antje

  6. Angela

    Ach Frau Winnemuth, Sie haben es richtig gut – die Freiheit, das tun zu können, wonach Ihnen der Sinn steht und dabei alles auf sich zukommen zu lassen, toll!
    Vielen Dank, dass Sie uns auf diese wunderbare Reise mitnehmen.
    Und die Fiete-Fotos sind einfach herrlich und erinnern mich immer an den Gartenzwerg aus dem Amélie-Film. 🙂

  7. Pingback: Noch ein Tipp für einen Glücks-Vorrat: Das Erinnerungs-Glas | Mardorfs Momentaufnahmen

  8. Thea

    Mein Wochenende? Samstag nach einer anstrengenden Woche mit Kopfschmerzen aufgewacht und trotzdem zum verabredeten Wander-Treffpunkt gefahren. Eine Stunde später wieder zu Hause: der Marktplatz in A. wäre es gewesen, ich war in S. Per whatsapp geklärt und dann Kopfschmerzen gepflegt.
    Sonntag mit klarem Kopf aufgewacht, Fenster geöffnet und verblüfft das Zwitschern der offenbar mit den Jahreszeiten durcheinandergekommenen Vogelwelt vernommen. Nach dem Frühstück mit Kuscheldecke aufs Sofa und nach 20 Jahren nochmal den „Medicus“ gelesen. (Ich hab den Schinken noch nicht aus!) Zwischendurch was Leckeres gekocht und vertilgt. (Heute Morgen beim Zähneputzen auf der Waage dann bemerkt, dass die Zahnbürste über’s WE 1 kg zugenommen hat.)

    Finden Sie langweilig? Dann befürchte ich für Februar den Inselkoller! Vielleicht gelingt es Ihnen ja, ein einer Ratssitzung (montags?) teilzunehmen. Soll Comedy pur sein – hab‘ ich gehört …

    Nix für ungut – eine schöne Zeit noch!

    🙂
    Finden Sie langweilig? Dann befürchte ich für Februar den Inselkoller!

    1. Rainer

      Liebe Thea,

      Vorschlag eins: Navi anschaffen
      Vorschlag zwei: gegen Kopfschmerzen ist Wandern sprich frische Luft zu empfehlen.
      Vorschlag drei: statt Medicus lieber was
      Lustiges lesen

  9. Pfundi

    Am Wochenende habe ich … entrümpelt und dabei die Wii wiederentdeckt.
    Danach haben wir den Rest der Zeit damit verbracht, im Wohnzimmer Golf zu spielen.
    Seeeeehr nett

  10. Elisabeth Mardorf

    „Die meisten Wohnungen sind ja Straßenköter, wilde Möbel-Mischungen aus verschiedenen Epochen – und damit meine ich nicht Design-, sondern Lebensepochen“ – toller Satz aus Deinem Bericht in „Architektur und Wohnen“. Und so wahr! (Und macht neugierig auf Deine anderen Rate-Artikel).
    Du hattest ja ein bemerkenswertes Wochenende. Auf dem Bild von Guildos Mama fiel mir neben der tollen Ausstrahlung von Frau Köhler die große Teedose auf dem Schrank auf – so eine hatte meine Oma, dann meine Mutter, aber sie war mittlerweile zu rostig, um darin Neujahrskuchen oder Nussecken aufzubewahren. Tja, letztere habe ich am Wochenende wieder gebacken. Durch Deine Erwähnung der Guildo-Horns-Mama-Nussecken hatte ich letzte Woche einen Nussecken-Jieper, habe mein Rezept ausgegraben und mal wieder welche gebacken. Mit schokoladigen Ecken. http://mardorfcoaching.files.wordpress.com/2014/01/dsc02511_1024x768.jpg
    Mehrere Spontan-Kaffee-Besuche und „Eigenbedarf“ ließen den Vorrat schnell schmelzen. So habe ich dann gestern wieder ein Blech gebacken. Ich vermute mal, Guildos Mama hat Dir einen Vorrat in Plastikdose mitgegeben, sonst würde ich Dir ja welche anbieten ;-).
    Schon jetzt wirkt Deine Reise wie eine wunderbar fließende Choreographie. Danke, dass Du uns teilnehmen lässt.

  11. Aimée

    Ein Wochenende der Höhepunkte:

    – Überraschungsgäste über den gesamten Freitag verteilt,

    – abends mit den besten vier Freunden plus Lieblingshund (sorry, Meike: Fiete muss sich seinen Platz bei mir noch erkämpfen…) grandioses Essen (!!) mit Blick auf den belichterten Hafen der schönsten Hanse,

    – am Samstag ausführliche Erst-Betüddelung des Frischlings-Enkels,

    – kulinarische Verwöhnung durch Neffe und Nichte bei Bruder und Schwägerin,

    – das erste Golfturnier de Saison, dieses Mal ohne Regen oder gar Schneeflocken – drei Grad, trocken, sieben Schichten im Zwiebel-Look, vergnügter Flight mit bis dato unbekannten Menschen und ener Grundschul-Freundin, übungsfrei sogar passable Schläge, Grünkohl (den allerdings brauche ich wahrlich nicht!), fröhlicher Abend ohne Silbergewinne, die nur Putzzwänge auslösen würden…

    Das Jahr muss sich Mühe geben, so ein Wochenende zu toppen!

  12. Rainer

    Moin, Meike,

    Anmerkungen eines Kerls: wir sind relativ spontan ins Boesehof nach Bad Bederkesa gefahren, um endlich einmal Bremerhaven kennenzulernen: Havenwelten, Klimahaus, Auswandererhaus etc. Wir sind noch nicht durch, vielleicht berichten wir später.

    Bei dem angekündigten Wetter eine – finden wir – gute Option.

    Weiterhin viele neue Erlebnisse auf der Reise..

    1. Joachim Müller

      Ein Tipp für Rainer aus dem Boesehof! In Bremerhaven noch das
      „Historische Museum“ an der Geestemündung besuchen ! Lohnt sich. Viel
      Freude wünscht Joachim Müller

  13. JuliaGuitar

    mein Wochenende war auch nicht schlecht. Am Samstag wollte ich endlich zu der Harmon Kardon Niederlassung in der Nanjing Xi Lu , um mir ein neues AKG Kondensator Mikrophon zu bestellen, doch die Belegschaft war komplett im Wochenende verschwunden. Etwas ungewöhnlich für Shanghai, aber Harmon Kardon ist ja auch keine Shanghaier Company. Danach bin ich zur Xu Jia Hui, wo die chinesische Telecom ist, um meinen Handyvertrag zu ändern, hatte aber keinen Ausweis dabei, so daß auch dieser Gang wiederholt werden muß. SEUFZ. Danach bin ich wegen der schlechten Luftwerte (Smog) nicht ins Ballett Training gegangen, sondern gleich zum Carefour, um für meine Schwiegermutter einzukaufen, die dann am Sonntag für die nächsten Wochen bei uns zu Hause einzieht – wie jedes Jahr. Am Sonntag habe ich von morgens früh um 10 bis nachmittags um 17.00 unterrichtet, allerdings gab es ein paar Absagen wegen Grippe (und Smog), so daß ich nebenbei auch noch etwas selber spielen konnte. Dann kam Schwiegermutter und es gab ein dickes Essen mit Familie und danach bin ich noch in die Versammlung von unserem Komitee. Irgendwann abends um ca 23 Uhr war ich dann wieder daheim und habe auf dem iPad von meinem Mann noch ein Video angesehen, daß er mich unbedingt sehen lassen wollte. Lüften ging dann mal wieder nicht, weil wir schon wieder seit Tagen Smog haben. Entsprechend unruhig sind da die Nächte…. das ist die Kurzfassung – mehr gibt es hier auch nicht. So eine Nussecke von Mutter Lotte würde mir übrigens auch schmecken! liebe Grüße, Julia

  14. Christa Lassen

    Liebe Meike,

    ein spannendes Wochenende hatten Sie und damit unterschwellig uns – daheimgebliebenen – die Aufgabe gestellt: seht Eure Stadt doch mal mit Meikes Augen, seit neugierig, offen, geht ins Museum, Theater und vor allem auf Menschen zu…

    Was habe ich – immer noch hundelos – statt langer Spaziergänge und Hochwasser-an-der Ostsee-gucken gemacht? Sport, Sauna, lesen…..

    Freue mich auf weitere Berichte
    Christa Lassen

  15. Nelly Fleckhaus

    Liebe Meike,

    unser Wochenende war sehr ruhig. Es war das Ende einer einwöchigen Reise nach Portimao, Portugal. Am menschenleeren Strand von Praia da Rocha sind wir bis zu den imposanten Steilfelsen spazieren gegangen. Wir haben viel Galao getrunken. Am Samstag Abschiedsessen in der Bude am Camper-Stellplatz. Sehr zu empfehlen. Und sehr preisgünstig. Für 10 Euro waren wir beide pappsatt, Wein war auch drin. Die Portugiesen sind sehr angenehme Menschen, leiden aber still unter der Finanzkrise. Der Rückflug mit Air Berlin von Faro nach Hamburg ging über Mallorca. Und im Flieger war es eindeutig zu eng. Und jetzt habe ich ein bisschen Schnupfen von der Klimaanlage im Flieger. Gleich gehe ich zu meiner neuen Theatergruppe in Wilhelmsburg. Hamburg hat mich wieder.

  16. Anja

    Das klingt wirklich nicht langweilig! Und wann darf denn Fiete den Eifelsteig mal wandern?
    Ich war am Samstag in der „Genussgesellschaft“ was für ein wunderbares Geschäft/ Café. Vielen Dank für den tollen Tipp.

  17. Greta Holthues

    Guten Morgen zusammen,
    das waren zwei tolle Wochenendberichte. Leider gehört der Samstag immer dem Putzlappen. Doch der Sonntag war klasse. Meine Freundin Margret hat es ins Krankenhaus nach Isselburg-Anholt verschlagen. Sie haben wir dort besucht und das ganze mit einem Besuch des Wasserschlosses Anholt und des Schloss Moyland verbunden. Das war sehr schön. Doch ich glaube im Sommer, wenn die Gärten grün sind, ist ein Besuch noch lohnenswerter. Liebe Grüße Greta

  18. Wieseltier

    Boah, dass ich durch Sie mal dazu komme, Zeitschriften wie „Architektur & Wohnen“ lesen zu wollen, das hätte ich nicht gedacht. Das ist eine verdammt lustige Idee, mit dem Bewohnerraten.
    Und für meine nächste Reise nach Trier habe ich auch schon eine Liste angefangen, die ich hier täglich erweitern kann. Danke dafür!

  19. Maren Latter

    Mein Wochenende? Freitag abend lecker chinesisch gekocht – samstags auf den Rheingauer Höhen die Winterspeckröllchen etwas abgewandert, erste Brotzeit draußen für dieses Jahr. Sonntags eine Runde walken mit einer guten Freundin, die zum Dank fürs gemeinsame Stöckchenschwingen Kuchen für uns gebacken hat. Der sollte bis Montag halten – hat aber Sonntag 14.00 Uhr nicht überlebt 🙂 Am Nachmittag ausmisten – 2 Körbe Altpapier + eine Tüte Mist – was ein herrliches befreiendes Gefühl. Abends Grünkohl, ne Runde Skat und Lindström im Fernsehen. Also nichts spektakuläres – aber schön erholsam. In diesem Sinne…
    Guten Start in die neue Woche Frau Winnemuth.

  20. Gaby Abels

    Liebe Meike,

    …zu schön!

    Ich habe natürlich gearbeitet… All den vielen Welpen beigebracht, was Dein Fiete schon kann.
    Der Fiete, von dem ich hier immer mal das eine oder andere Foto vermisse.
    An der schönen Häuserecke mit den Wasserstandsmeldungen hätte er doch bestimmt eine gute Figur gemacht… Na, vielleicht bei den nächsten Fotos mehr Fiete.

    Ich habe da so eine Idee – Freunde von mir, mit der Parson Russell Hündin Biu – sind oft auf den Ostfriesischen Inseln Urlaub machen. Ich war da noch nie… Was hältst Du davon, wenn ich einen Gruppenspaziergang für Fiete auf Spiekeroog organisiere? Ich habe da Sonntag, den 23. Februar in Sinn.
    Oder bist Du an dem Wochenende schon verplant? Ansonsten sende ich mal eine Rundmail an all Deine alten Klassenkameraden – Pardon: Fietes Klassenkameraden…

    Über eine kleine Info würde ich mich freuen.

    Streichel den Fiete von mir hinter den Ohren
    Deine Gaby

  21. jule

    Meins? Auch schön. Äußerst kommunikativ.
    Samstag Spaziergang im Sonnenschein, dann Einkauf, weil das Mehl alle war. Bananenkuchen gebacken für das Nachbarschaftstreffen bei unseren Drunternachbarn, die einmal im Jahr die Mieter bzw. Eigentümer einladen. Alle bringen etwas zu essen mit, von 16 Uhr bis in den späten Abend sitzen 23 Erwachsene zwischen Mitte 20 und Mitte 60 zusammen, die sich sonst meist nur freundlich im Treppenhaus grüßen oder einander durch die teils dünnen Wände husten oder lachen hören. Dazu sieben lebhafte Kinder zwischen sechs Wochen und sechs Jahren. (Diesmal leider keine Hunde, die schnarchten zuhaus.) Leute aus Peru, Italien, Österreich, Spanien, Nordamerika, sogar aus Niedersachsen ;-). Ur-Berliner und kürzlich Zugezogene, Studenten und Rentner und alles dazwischen, verschiedenste Lebensmodelle. Wieder ein tolles Treffen.

    Sonntag mit Buch im Bett gefaulenzt, dann Treffen mit einem lange nicht gesehenen Freund. Plötzlich waren fünf Stunden vergangen. Spätabendlicher Spaziergang, es riecht nach Schnee. Und der Mann meines Herzens ist auch wieder vom Harzausflug zurück und berichtet, was die Kamtschatka-Reisegefährten so treiben..

    So viel gehört und erzählt an diesen Tagen, dass ich nun nicht schlafen kann. Na, ein paar Tage habe ich noch frei, also darf ich Montag ausschlafen.

    Oder war es eine rhetorische Frage?
    Viel Vergnügen weiterhin.

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