»Das müssen Sie jetzt machen, oder? Dazu zwingt Sie Ihr Bestseller?« fragte mich neulich ein Kollege im Interview. Ja, nee: Das muss ich machen, stimmt, aber weil ich es machen will – und zwar schon machen wollte, als Das große Los noch Quark im Schaufenster war. Im Oktober 2012 habe ich mit meinen Eltern eine zehntägige Autorundreise durch Deutschland gemacht, die einer einfachen Spielregel folgte: Jeder von uns hatte zwei Ziele frei, und da wurde ohne weitere Diskussionen hingefahren. Meine Ziele waren Orte, die jeder durchschnittliche japanische Tourist kennt, ich aber damals noch nicht: Heidelberg und Rothenburg ob der Tauber (mein Vater wollte Saumagen im Deidesheimer Hof essen, wo Helmut Kohl immer seine Staatsgäste hingeschleppt hat, und ins Kloster Eberbach, wo Der Name der Rose gedreht worden ist, meine Mutter wollte nach Celle und Fulda). Gelandet sind wir am Ende (lange Geschichte) im wunderschönen Quedlinburg, wo ich beschloss: Sobald es geht, drehe ich eine größere Runde in Deutschland.
Jetzt ist es soweit: 2014 geht es in zwölf deutsche Orte, von denen ich keine Ahnung habe. Ich war noch nie im Bamberg, in Görlitz, in Bielefeld oder auf Spiekeroog. Ich war je einen halben bis ganzen Tag auf der Durchreise in Alsfeld, Erfurt, Stralsund, Trier, Konstanz, Potsdam und Bochum. Ich bin in Neumünster geboren, habe die Stadt aber sofort nach dem Abitur verlassen. Ich fange also überall bei Null an, ebenso wie bei meiner Weltreise 2011, und bin überzeugt, dass ich nicht nur am Ende jedes Monats schlauer bin, sondern erst recht am Ende dieses Jahres.
Wohnen werde ich wieder in möblierten Wohnungen oder WG-Zimmern (wer was weiß: meike@zurueckauflos.com, in Trier, Spiekeroog, Bamberg und Bielefeld bin ich schon versorgt). Ich möchte überall mal meine Nase reinstecken, bei einigen Orten weiß ich sogar schon, wo ich sie reinstecke: Im September lässt mich (und Sie) freundlicherweise das Bochumer Schauspielhaus hinter die Kulissen gucken – es ist der Premierenmonat, der Start der neuen Spielzeit –, bei anderen Orten wird sich das noch ergeben.
Denn wie immer ist nahezu nichts geplant. Losfahren und dann mal schauen, das hat sich bisher immer bewährt. Ohne Hilfe geht das nicht, und deshalb freue ich mich über jeden Hinweis und jeden Auftrag, siehe hier.
Und jetzt: los.